Das Hörnbad ist ein Meilenstein für die Kieler Bäderlandschaft
An der Spitze der Kieler Förde hat die Landeshauptstadt einen neuen Anziehungspunkt: Das große städtische Sport- und Freizeitbad wird am Freitag, 5. Oktober, offiziell eröffnet; am 6. Oktober startet der normale Betrieb. Zunächst steht nur der Sportbereich des Hörnbads zur Verfügung, im Freizeitbereich laufen noch Restarbeiten.
Das neue Bad direkt an der Gablenzbrücke mit seiner markanten Architektur und weißen Fassade ist ein Meilenstein für die Kieler Bäderlandschaft. Erstmals gibt es in einem städtischen Schwimmbad ein wettkamptaugliches 50-Meter-Becken. Durch einen Hubboden sind sogar variable Wassertiefen für Aquafitness möglich. Erstmals in Kiel gibt es eine Schwimmhalle mit Freizeitbereich für Badegäste von ganz jung bis alt inklusive großer Röhrenrutsche und Planschbereich. Und eine großzügige Sauna auf dem Dach hat auch kein anderes Bad in der Landeshauptstadt zu bieten.
Nach der offiziellen Eröffnung darf die Öffentlichkeit ins Wasser
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer hat bereits versichert: „Das wird ein sehr schönes Schwimmbad, auf das sich die Kielerinnen und Kieler wirklich freuen können." Dass dies stimmt, kann an diesem Freitag überprüft werden.
Zunächst steht am 5. Oktober von 12 bis 14 Uhr die offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen auf dem Programm. Der Parlamentarische Staatssekretär Marco Wanderwitz aus dem Bundesinnenministerium, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und OB Kämpfer sprechen zu den Gästen, die dann zuschauen können bei Vorführungen im Staffelschwimmen und im Synchronschwimmen.
Von 16 bis 20 Uhr dürfen die Kielerinnen und Kieler das große Sportbecken und das benachbarte Lehrschwimmbecken einweihen. Am Premierentag kostet dies den Sondertarif von einem Euro. Der „Schnupperbesuch" ist auf eine Stunde beschränkt, da viele interessierte Badegäste erwartet werden und die Kapazitäten die Beckens sowie der Umkleiden begrenzt sind.
Das Hörnbad ist täglich durchgehend geöffnet
Von Sonnabend, 6. Oktober, an ist das Hörnbad, Anni-Wadle-Weg 1, dann montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 10 bis 20 Uhr jeweils durchgehend geöffnet. Pausen in der öffentlichen Badezeit beispielsweise aufgrund des Schulschwimmens gibt es nicht.
Der Eintritt in den zunächst nur geöffneten Sportbereich kostet bei einer Schwimmzeit von zwei Stunden 3,50 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder und Jugendliche (2 bis 17 Jahre). Für Familien mit einem Erwachsenen und drei Kindern sind 8 Euro zu bezahlen, für Familien mit zwei Erwachsenen und drei Kindern 11 Euro. Jede weitere halbe Stunde Badezeit sowie jedes weitere Kind einer Familie kostet zusätzlich. Inhaberinnen und Inhaber des Kiel-Passes zahlen die Hälfte. Dies sind die gleichen Gebühren wie in der Schwimmhalle Schilksee und im Sommerbad Katzheide (dort ohne Zeitbeschränkung).
Andere Tarife gelten für den Freizeitbereich und die Sauna, die in wenigen Wochen eröffnet werden. Zweieinhalb Stunden Badespaß im Freizeitbereich mit Rutsche kosten für Erwachsene 6,70 Euro und für Jugendliche 3,30 Euro. Tageskarten kosten 12 Euro für Erwachsene, 7 Euro für Jugendliche und 19 Euro beziehungsweise 25 Euro für Familien. Auf die Freizeittarife erhalten Inhaberinnen und Inhaber des Kiel-Passes 50 Prozent Ermäßigung.
Für zweieinhalb Stunden in der Sauna zahlen Erwachsene 10 Euro (Tageskarte 12,50 Euro) und Jugendliche 6 Euro (Tageskarte 8 Euro). Sport, Freizeit und Sauna zusammen in zweieinhalb Stunden gibt es für Erwachsene zum Preis von 14 Euro (Tageskarte 18 Euro) und für Jugendliche zum Preis von 8 Euro (Tageskarte 11 Euro). Familien können nur Tageskarten (32 Euro / 45 Euro) erwerben.
Alle Gebühren sind im Internet unter www.kiel.de/baeder zu finden. Dort können sich Interessierte auch über das sportliche Angebot im Hörnbad informieren. Aquafitnesskurse starten in der kommenden Woche; nach den Herbstferien beginnen Schwimmkurse.
Dann kommen auch die Klassen zum Schulschwimmen ins Hörnbad. Vorher aber müssen die Lehrkräfte noch das neue Bad kennenlernen und eine Sicherheitseinweisung erhalten.
Für ihre Trainings- oder Schulstunden im Wasser können Mitglieder der Schwimmvereine und Schulklassen den Sportbereich des Hörnbads über einen separaten Eingang betreten. Dieser ist über eine kleine Brücke von der Gablenzstraße (bei der Bushaltestelle) her zu erreichen.
Viel Wasserfläche im Bad an der Hörn
Das neue städtische Bad liegt wie eine große 1 zwischen der Gablenzstraße, dem neuen Anni-Wadle-Weg als Zufahrt, der Adolf-Westphal-Straße und dem Teich neben der Arbeitsagentur. In der großen Spitze findet der Sportbereich mit dem 50-Meter-Becken und Lehrschwimmbecken Platz, im lang gestreckten „Schaft" (parallel zum Anni-Wadle-Weg) sind Umkleideräume und Freizeitbad untergebracht. Obenauf im zweiten Geschoss ist die Sauna mit dem guten Ausblick.
Das helle Gebäude mit vielen Fenstern umfasst einen dreieckigen Außenbereich mit Becken und Liegewiese mit Blick auf den Teich. Vor dem Eingang an der langen Seite des Gebäudes können die Badegäste parken.
Das pbr Planungsbüro Rohling (Osnabrück) hat das Gebäude entworfen und geplant. Futuristisches Design und hohe Aufenthaltsqualität kennzeichnen das Schwimmbad auf dem ehemaligen Schlachthofgelände an der Gablenzbrücke.
Errichtet wurde der Komplex als Stahlbetonkonstruktion mit Kantenlängen von 124 Metern und 82 Metern sowie einer Schenkeltiefe von 30 Metern. Weiße Fassadenplatten, Glas und Aluminium prägen das Bild des Gebäudes ebenso wie teilweise schräg gestellte Außenwände und die Dachlandschaft mit unterschiedlichen Geschosshöhen.
Herzstück des Sport- und Freizeitbades sind die 1703 Quadratmeter Wasserfläche. Das Sportbecken mit acht 50-Meter-Bahnen kann durch eine Wendebrücke unterteilt werden. Am tiefen Ende des Beckens ist die Sprunganlage (1, 3 und 5 Meter) untergebracht, am anderen Ende ist die Wassertiefe durch einen Hubboden variabel. Gleich daneben ist das Lehrschwimmbecken.
Das Freizeitbecken verfügt über Sprudelinseln, Nackendusche, Bodenquelle, Wasserpilz und mehr. Nebenan wird im Kleinkindbecken geplanscht. Am Südende der Badeplatte endet die 70 Meter lange Reifen-Wasserrutsche in einem Landebecken. Der Beginn der Rutsche liegt ein Stockwerk darüber.
Das Außenbecken ist etwa 16,66 Meter lang, sodass sechs Bahnen dort 100 Metern entsprechen. Drumherum kann auf der großen Liegewiese die Sonne genossen werden.
Im Innenbereich des Bades werden die Gäste im Foyer mit Empfangstresen, Shop, Bistro und Aufenthaltszone empfangen. Das Bistro kann auch vom Badbereich her genutzt werden. Die Umkleidebereiche für Freizeitbereich und Sportbereich sind getrennt.
Im oberen Geschoss – rückversetzt auf der Dachfläche – umfasst der Sauna- und Wellnessbereich vier Themensaunen. Unter freiem Himmel stehen ein Abkühlbecken und ein Whirlpool.
Über einen separaten Zugang sind Büroräume der Kieler Bäderverwaltung im Obergeschoss zu erreichen.
Viele Informationen zum neuen Sport- und Freizeitbad stehen unter www.kiel.de/hoernbad im Internet.
Unerwartete Bauprobleme sorgten für Verzögerungen
Für das Hörnbad rechnet die Landeshauptstadt Kiel mit Gesamtkosten von rund 26 Millionen Euro. Der Bau des Bades wird mit insgesamt rund 7,1 Millionen Euro aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land mitfinanziert. Zur Deckung der städtischen Kosten soll der Verkaufserlös des Grundstücks der früheren Schwimmhalle Gaarden beitragen.
Das Gesamtprojekt hat der städtischen Immobilienwirtschaft als Bauherr viel abverlangt. Die Kosten sind im Laufe der Bauzeit gestiegen – auch, weil sich die Bauzeit ungeplant deutlich verlängert hat. Beim Spatenstich im Mai 2015 war die Stadt noch von einer Fertigstellung im Sommer 2017 ausgegangen. Und noch ist das Bad nicht ganz fertig. Daran schuld waren unter anderem Nachbesserungen am Bau und Probleme mit den Fliesen der Becken.
Doch nun ist das Ende in Sicht. Kiels Baudezernentin Doris Grondke sagte beim Pressetermin im Bad am Montag, 1. Oktober: „Ich freue mich sehr, dass wir das Hörnbad jetzt endlich eröffnen können. Es hat leider etwas länger gedauert, aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben. Wer jetzt durch das Gebäude geht, sieht auf den ersten Blick, wie komplex der Bau ist und dass es keine alltägliche Aufgabe war, dieses Schwimmbad zu errichten. Alle Anforderungen, die an ein modernes Bad gestellt werden, haben wir hier erfüllt. Das Schwimmbad ist ein Gewinn für alle Kielerinnen und Kieler."
Kiels Bäderlandschaft im Wandel
Mit der Eröffnung des Hörnbads bekommt Kiel nicht nur das ganz neue Freizeiterlebnis im Bad, sondern auch viel neue Wasserfläche. Das große Becken hat den nötigen Platz für den Schwimmsport, auf den die Kieler Vereine seit langem warten – seit dem Schließen der Schwimmhalle Lessingplatz 2008 und der Schwimmhalle Gaarden Ende Mai 2018.
Die Lessinghalle wird mittlerweile als Kindertageseinrichtung, Sporthalle und Bistro genutzt. In Gaarden wurde die Schwimmhalle im Sommer ausgeräumt und von der Bäder GmbH an die Immobilienwirtschaft übergeben. Die Halle soll abgerissen werden und das Grundstück mit dem guten Blick auf die Kieler Innenstadt sollverkauft werden.
Das Sommerbad Katzheide sollte ursprünglich in Zusammenhang mit dem Hörnbad-Bau ebenfalls geschlossen werden. Nach einem Bürgerbegehren mit vielen Unterschriften war die Schließung abgewendet. Nun muss das Sommerbad in Gaarden aber umfassend saniert und modernisiert werden. Bis zum Saisonstart 2019 soll das bisherige Schwimmerbecken komplett neugestaltet werden. Weitere Schritte werden folgen.
Sanierungsbedarf hat auch die Schwimmhalle Schilksee. Dort wird zurzeit die Bausubstanz genau untersucht. Bei der in den kommenden Jahren anstehenden Sanierung der Halle im Olympiazentrum soll unter anderem die Wasserzufuhr von Meerwasser auf Süßwasser umgestellt werden.
Kurzfristig ändert sich in der Schwimmhalle Schilksee das Angebot. Nach dem Ende der Schwimmhalle Lessingplatz waren viele Badegäste und Aquafitness-Fans nach Schilksee ausgewichen. Das wird sich nach Ansicht der Bäder GmbH nun wieder ändern; erwartet wird ein Rückgang auf etwa die früheren Besucherzahlen in Schilksee. Ähnliches gilt für die dort angebotenen Aquafitness-Kurse. Manche von ihnen werden wohl mit den Badegästen in das Hörnbad „umziehen".
In Schilksee wurden zum Monatsende September bereits die Öffnungszeiten reduziert, unter anderem weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun im Hörnbad eingesetzt werden. Am Feiertag 3. Oktober bleibt die Schwimmhalle mit Blick auf den Segelhafen ebenso geschlossen wie am 5. Oktober, wenn das Hörnbad eröffnet wird.
Dazu ein Foto aus dem Hörnbad:
Man kann sogar „auf dem Wasser gehen", wenn der Hubboden des Sportbeckens auf die höchste Position angehoben worden ist.
Foto: LH Kiel / Arne Gloy
Mit freundlichen Grüßen aus dem Kieler Rathaus
Arne Gloy
Landeshauptstadt Kiel
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