Kiel ist eine wachsende Stadt, die insbesondere für junge Familien attraktiv ist und bleiben möchte. Deshalb investieren Verwaltung und Selbstverwaltung in eine moderne und bedarfsgerechte Schullandschaft mit qualitativ hochwertigen, fördernden und nachhaltigen Lern- und Lehrbedingungen. Die besondere Herausforderung liegt für die Stadt als Schulträgerin darin, die erforderliche Bildungsinfrastruktur jederzeit zur Verfügung zu stellen. Seit zehn Jahren organisiert die Landeshauptstadt Kiel gemeinsam mit der Selbstverwaltung diese Schulentwicklungsplanung in Eigenregie.
„Schulentwicklungsplanung verfolgt das Ziel, dass die richtige Schule am richtigen Ort zur richtigen Zeit und in der richtigen Größe steht", sagt Bürgermeisterin und Bildungsdezernentin Renate Treutel.
Dafür müssen unter anderem folgende Aspekte bedacht werden:
Wie wird sich die Bevölkerung in Kiel entwickeln?
Welche Wohnungsbauvorhaben gibt es in der Stadt?
Wie viele Schüler*innen kommen aus dem Kieler Umland in die Kieler Schulen und wie viele Kieler* innen gehen ins Umland zur Schule?
Wie lassen sich unkalkulierbare Fluchtbewegungen integrieren?
Wie entwickelt sich Lernen in der Zukunft und was bedeutet das für die Schulen und deren Gestaltung?
Welche Auswirkungen erfordern schulgesetzliche Veränderungen für Schulbau und Schulausstattung?
Wie viel Schule braucht es in welchem Stadtteil?
Wie viele Sport- und Schwimmhallen braucht es für die Schulen?
Wie müssen die Regionalen Berufsbildungszentren aufgestellt sein, damit die jungen Leute eine gute Ausbildung in Kiel machen können?
Wie viel Betreuung und Förderung braucht es an Schulen im Nachmittagsbereich?
Was wurde bisher auf den Weg gebracht?
„Schulentwicklungsplanung hat in zehn Jahren große Veränderungen in der Kieler Schullandschaft mit 58 Schulen angestoßen. Unser großes Pfund ist dabei die enge Zusammenarbeit mit der Politik und das konstruktive Miteinander mit den Schulleitungen. Gemeinsam ist es uns so gelungen, zukunftsfähige Schulen in Kiel zu gestalten", erklärt Treutel.
Auf folgende Erfolge kann die Landeshauptstadt Kiel dabei verweisen:
Der Bau von 19 Mensen wurde beauftragt.
Es wurde der Bau einer neuen Schule (Grundschule Gaarden) sowie die Projektierung dreier weiterer Schulen (Grundschule Neumeimersdorf, weiterführende Schule in Neumeimersdorf und am Schützenpark) entschieden.
Mehr als 2.100 Plätze für die Schulkindbetreuung wurden geschaffen.
Neue gebundene Ganztagsschulen in Gaarden und Mettenhof wurden mit viel mehr pädagogischem Personal ausgestattet, um eine gute Förderung zu ermöglichen.
Es wurde Platz geschaffen für 75 Klassen für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen.
Das Schulessen in den Mensen wurde unter Beteiligung der Schulen neu organisiert und qualitativ verbessert, zudem wurden Mensabeiräte gegründet.
Die Digitalisierung von Schulen wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes in großen Schritten vorangetrieben und Schüler*innen wurden mit I-Pads versorgt.
Es wurden große Um- und Neubauten in Auftrag gegeben, zum Beispiel am RBZ Schützenpark und am RBZ am Königsweg.
Aus drei RBZ wurden nach einem Umorganisationsprozess vier.
Um den aktuellen Raumbedarf abzupuffern, wurden an vielen Schulen übergangsweise Schulcontainer beauftragt und aufgestellt.
Es wurde ein Internat für Berufsschüler*innen neu gebaut.
Reduzierung von fünf auf drei Förderzentren. Damit diese Schüler*innen in die Regelschulen wechseln können, wurden Schulen inklusiver ausgerichtet. Allerdings gibt es hier für das Land und für die Landeshauptstadt noch einiges zu tun.
Die Timm-Kröger-Schule wurde aufgelöst, mit der Friedrich-Junge-Schule zusammengelegt und als neue Grund- und Gemeinschaftsschule in der Wik entwickelt.
Es wurden zwei Grundstücke erworben, um die Fritz-Reuter-Schule und die Lilli-Martius-Schule ausbauen zu können.
Es wurden neue Standards entsprechend der politischen Beschlüsse zu den Raumstandards aus 2012 entwickelt, um die Sporthallenbedarfe auf dieser Grundlage datenbasiert zu ermitteln.
Was ist das Erfolgsrezept?
„Es ist uns gelungen, für die Schulentwicklungsplanung ein Gremium zu schaffen, dass diesen Prozess sehr eng begleitet und steuert sowie die Entscheidungen hoch verantwortlich vorbereitet", sagt die Leiterin des Amtes für Schulen, Iris Hinz. „Alle Fraktionen der Kieler Ratsversammlung arbeiten eng in dieser Steuerungsgruppe mit, die Schulen wurden eng eingebunden bei Entwicklungen an ihrem Standort und auch die Schüler*innen konnten sich beteiligen."
Darüber hinaus arbeitet das Amt für Schulen eng mit dem städtischen Amt Immobilienwirtschaft zusammen, so dass die Planungen im Schulterschluss mit denjenigen erfolgen, die diese dann im Baubereich umsetzen.
Was ist für die Zukunft geplant?
„Wir haben noch viel vor, um alle Schulen zukunftsfähig aufzustellen. Es wird voraussichtlich noch in diesem Jahr ein Maßnahmenverzeichnis für alle Schulen veröffentlicht, in dem dann jede Schule ablesen kann, ob und welche Veränderungen für ihre Schule geplant werden", sagt Renate Treutel. „Schulentwicklung zu planen ist eine Neverending Story."
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