Von Alfred Gertz auf Donnerstag, 09. April 2020
Kategorie: Aktuelles

Kiel setzt finanzielle Sofort-Maßnahmen um und fordert einen „Kommunalen Rettungsschirm“

Seit mehr als einem Monat ist das öffentliche Leben in Kiel eingeschränkt, seit drei Wochen herrscht in der Stadt ein regelrechter „Shutdown". Unternehmen bangen um ihre Existenz, Touristen müssen zuhause bleiben, Restaurants haben geschlossen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern steht durch Kurzarbeit oft weniger Einkommen zur Verfügung, das öffentliche Leben ist fast ganz zum Erliegen gekommen.

Es geht in erster Linie um die Gesundheit aller, es geht aber auch darum, die Kieler Wirtschaft wieder zu stabilisieren. Der Bund und das Land Schleswig-Holstein haben umfangreiche Maßnahmen beschlossen, deren Umsetzung anläuft. Die Landeshauptstadt Kiel unterstützt darüber hinaus mit verschiedenen Sofort-Maßnahmen und der Initiative „Kiel-hilft-Kiel".

Weitere Maßnahmen:

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer verspricht: „Sicher sagen können wir nicht, wie sich die Situation nach Ostern entwickeln wird. Aber die Kielerinnen und Kieler können sich sicher sein, dass wir weitere Erleichterungen finanzieller Art unbürokratisch auf den Weg bringen werden, wenn es erforderlich wird."

Forderung nach „Kommunalem Rettungsschirm"

„Die Dimension der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Haushalte der Kommunen ist bereits jetzt deutlich erkennbar", sagt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. „Es braucht bereits in diesem Jahr deshalb wirksame Maßnahmen zur Unterstützung. Zum Beispiel könnte kurzfristig eine Erhöhung der Finanzausgleichmasse im kommunalen Finanzausgleich durch das Land erfolgen und zu einem Kommunalen Rettungsschirm beitragen. Wir schließen uns deshalb der Forderung des Deutschen Städtetages an und begrüßen einen Kommunalen Rettungsschirm in Schleswig-Holstein, um die Handlungsfähigkeiten der Kommunen zu erhalten."

„Massive Mindererträge bei Steuern, Gebühren und Erlösen sowie gravierende Mehraufwendungen für Sozialleistungen und für den Gesundheitsschutz werden den Haushalt der Landeshauptstadt Kiel in Folge voraussichtlich mit mindestens 100 Millionen Euro belasten", prognostiziert Kämmerer Christian Zierau. „Diese Größenordnungen zeigen die unmittelbare Notwendigkeit von strukturellen Hilfen für einen mittelfristigen Zeitraum durch das Land sowie den Bund für die Kommunen. Eine Kompensation dieser Folgen kann nicht als spätere Konsolidierung zu Lasten der Landeshauptstadt Kiel gehen. Ein besonderes Augenmerk muss dabei auf die kommunalen Unternehmen, wie unter anderem auf das Städtische Krankenhaus, Seehafen, Verkehrsbetriebe und das Theater, gerichtet werden, da drastische Umsatzeinbußen drohen, das Geschäft sogar eingestellt werden musste."

Verantwortlich für diesen Pressetext:

Landeshauptstadt Kiel, Pressereferat;

Pressesprecherin Kerstin Graupner

Redaktion dieser Meldung: Kerstin Graupner

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