Von Alfred Gertz auf Mittwoch, 28. August 2019
Kategorie: Aktuelles

Kiel übernimmt Kosten rezeptpflichtiger Verhütungsmittel für Bedürftige

Der Rat der Landeshauptstadt Kiel hat in diesem Jahr beschlossen, ab dem 1. September die Kosten für ärztlich verordnete Verhütungsmittel für bedürftige Kielerinnen und Kieler ab dem 22. Lebensjahr zu übernehmen. Dafür stellt die Landeshauptstadt vorerst bis 2023 jährlich einen Verhütungsmittelfonds zur Verfügung. Daraus können betroffene Personen nach Antragsstellung und Prüfung definierter Kriterien beim Kooperationspartner Pro Familia eine Kostenübernahme für die Antibabypille, den Verhütungsring, das Verhütungspflaster, die Einlage von Intrauterinpessaren („Spiralen") und die Kosten für eine operative Sterilisation/Vasektomie erhalten.

Die Pro-Familia-Beratungsstelle in der Bergstraße 5 in Kiel nimmt die Anträge an. Sind die Voraussetzungen erfüllt, wird eine Bewilligung der Kostenübernahme ausgestellt. Die Beratungsstelle rechnet direkt mit der Apotheke, der Arztpraxis oder der Klinik ab.

Ziel des Verhütungsmittelfonds ist es, allen Kielerinnen und Kielern, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Lage, das Recht auf einen ungehinderten Zugang zu sicheren, verträglichen und erschwinglichen Methoden der Empfängnisverhütung zu ermöglichen.

Hintergrund ist, dass die Zahl der Menschen ansteigt, die aus finanziellen Gründen nicht oder nicht sicher verhüten. Seit Einführung des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes und der damit verbundenen Abschaffung der sogenannten „Hilfe zur Familienplanung" im Jahr 2004, können sich viele Menschen mit geringem Einkommen Verhütung nicht mehr leisten. Schwangerenberatungsstellen landesweit stellen fest, dass es zu ungeplanten und ungewollten Schwangerschaften kommt, weil sich Frauen und Männer aus finanziellen Gründen für ein weniger sicheres Verhütungsmittel entscheiden. Damit ist das Menschenrecht auf eine sichere und verträgliche Verhütung nicht mehr für alle gewährleistet. Für diese Betroffenen stellt das neue Angebot daher eine große Hilfe dar.

Verantwortlich für diesen Pressetext:

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