Verein #wirfuerbio startet Aufklärungskampagne in Kiel
Die Verunreinigung des Bioabfalls mit Plastik und anderem Restmüll gefährdet die Herstellung von Dünger für die Landwirtschaft und Bioenergie – und ist deshalb ein Problem für Umwelt und Klima. Darauf macht der Verein #wirfuerbio mit einer bundesweiten Aktion aufmerksam, für die es am Freitag, 15. September, eine Kick-off-Veranstaltung auf dem Kieler Rathausplatz gab.
„Bioabfälle aus der Küche und aus dem Garten tragen wertvolle Rohstoffe in sich", erklärt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, der das Projekt auch in seiner Funktion als Präsident des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) unterstützt. Die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe würden diese Rohstoffe durch professionelle Kompostierung für die Landwirtschaft nutzbar machen. „Die Kompostierung ist das Paradebeispiel einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft", betonte Kämpfer: „Neben Kompost verwandeln unsere Abfallwirtschaftsbetriebe Bioabfall außerdem in Bioenergie. Wer seinen Bioabfall richtig trennt, leistet also einen wichtigen Beitrag für die Umwelt – und damit für unsere Zukunft."
In Kiel gab der Verein #wirfuerbio das Startsignal zu einer großen Biotonnen-Kontrollaktion, an der sich zwischen dem 18. und 29. September bundesweit mehr als 50 Abfallwirtschaftsbetriebe beteiligen. Falsch befüllte Biotonnen werden während der Aktion von den Müllwerker*innen ungeleert stehen gelassen. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.wirfuerbio.de/kontrollaktion.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) beschäftigt sich schon lange mit dem Thema und hat bereits in den Jahren 2021 und 2022 verschiedene Analysen des Bio- und Restabfalls durchgeführt. Die Aktionen standen in Zusammenhang mit Kiels Weg hin zur bundesweit ersten zertifizierten Zero.Waste.City und wurden vor kurzem ausgewertet. Der ABK nutzt die Erkenntnisse aus seinen Sortieranalysen, um die Öffentlichkeitsarbeit zielgerichtet an den individuellen Kieler Bedürfnissen auszurichten. Er beteiligt sich daher derzeit nicht an der Aktion von #wirfuerbio, unterstützt diese aber und stellt die eigenen bereits gewonnen Erkenntnisse gerne für das Projekt zur Verfügung.
Die ABK-Sortieranalyse des Bioabfalls hat gezeigt, dass die Qualität der in Kiel über die Biotonne erfassten untersuchten Bioabfälle für städtische Strukturen sehr gut war. Der Fremdstoffanteil belief sich im Mittel auf lediglich 0,8 Gewichtsprozent – insbesondere der Anteil der relevanten Kunststoffe war mit 0,15 Gewichtsprozent auffällig niedrig.
Potenzial zur verbesserten Sortierung besteht in Kiel eher beim Restabfall – dies gilt vor allem für die Organikanteile, die trockenen Wertstoffe und die verpackten Lebensmittel. Für diese Stoffe gibt es bereits etablierte Erfassungssysteme, die zwar gut, allerdings nicht im ausreichendem Maße durch die Bürger*innen angenommen werden.
Die Analysen sollen zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden, um die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen in Bezug auf die Zero-Waste-Ziele bewerten zu können.
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