Warum sagt man aus dem Nähkästchen plaudern? Die Damen der früheren, feinen Gesellschaft hatten alle ein Nähkästchen. Da sie viel stickten, war es gefüllt mit Nähutensilien. Aber es verbarg sich auch noch etwas anderes darin. Viele dieser Damen hatten heimliche Affären. Die Briefe und Zettelchen des Geliebten verbargen sie in ihren Nähkästchen, weil diese für Männer tabu waren. Doch der Gatte von Effi Briest überführte seine Frau mit Hilfe dieses Nähkästchens. Er fand etliche Liebesbriefe darin. Also verbargen diese Kästchen Geheimnisse, über die man nicht sprach. Auf heute übertragen bedeutet es, jemandem hinter vorgehaltener Hand ein Geheimnis anzuvertrauen.
Möchten wir montags blau machen? Das stammt aus der Zeit der Wollfärber. Mit indigoblauer Farbe färbten sie früher die Wolle. Am Sonntag lag die Wolle den ganzen Tag in einem Farbbad. Am Montag hängte man sie zum Trocknen auf. Dort verblieb sie den ganzen Tag und die Wollfärber hatten so einen ganzen Tag zum Ausruhen. Sie machten also am Montag blau.
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Oh Je, das geht aus, wie das Hornberger Schießen. Die Bürger Hornbergs wollten ihren Fürsten gebührlich mit Salutschüssen empfangen. Sie übten diese so lange, dass sie bei Ankunft des Fürsten keine Munition mehr hatten. Heute würde man wohl sagen, das war wohl nix. Doch wenn heutzutage etwas nicht gelingt, wie geplant, dann sagt man gerne noch, das geht aus wie das Hornberger Schießen. Übrigens war der Fürst damals Christoph von Württemberg.
Text: Heidi Venker Redaktion mettenhof.de Foto: Dagmar Zechel/Pixelio
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