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Kieler Stadtverwaltung schreibt und spricht gendergerecht

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Niemanden diskriminieren und möglichst alle Menschen ansprechen – das ist das Ziel. Die Landeshauptstadt Kiel startet am Mittwoch, 1. Juli, in die Umsetzung der gendergerechten Kommunikation. Denn Sprache hat prägende Kraft: Die Wahrnehmung und die Vorstellungswelt der Menschen werden entscheidend durch sie geformt. Und Sprache schafft Bewusstsein: Wer in der Sprache nicht vorkommt, nicht genannt wird, fühlt sich weniger angesprochen und beteiligt.

Damit dies der Vergangenheit angehört, beginnt in der Kieler Stadtverwaltung nun offiziell eine Zeit des Sprachgebrauchs, der die Gleichstellung aller Geschlechter zum Ausdruck bringt. Dazu wird bei Worten, die Personen beschreiben, das Gendersternchen genutzt (Kieler*innen, ein*e Antragsteller*in), falls das Neutralisieren (Teilnehmende, Leitung) nicht ausreicht.

In seinem Beschluss vom 10. Oktober 2017 hatte das Bundesverfassungsgericht die Notwendigkeit eines weiteren positiven Geschlechtseintrags neben den beiden Einträgen „männlich" und „weiblich" im Personenstandsrecht festgestellt. Zum 1. Januar 2019 wurde das Personenstandsgesetz entsprechend geändert.

Die Kieler Ratsversammlung hat der Stadtverwaltung durch zwei Beschlüsse in den Jahren 2018 und 2019 den Auftrag erteilt, eine gendergerechte Sprache in der Stadtverwaltung einzuführen. Diese Beschlüsse halten unter anderem fest, dass dies anzuwenden sei auf den gesamten Schriftverkehr der Verwaltung – von E-Mails über den Internetauftritt, Präsentationen, Broschüren, Presseartikel, Drucksachen, Hausmitteilungen, Formulare, Faltblätter, Briefe und mehr.

Mit gendergerechter Kommunikation hat die Landeshauptstadt Kiel den Anspruch, geschlechtliche Vielfalt zum Ausdruck zu bringen. Sie geht damit über die bisherige Nennung von Männern und Frauen hinaus und spricht auch Menschen nicht-binärer Geschlechter an. Hierfür kann ebenso ein geschlechtsneutrales Wort verwendet werden wie auch das Gendersternchen, um Vielfalt sichtbar zu machen.

„Sehr geehrte Anwesende", „Liebe Kieler*innen", „Verehrtes Publikum" oder „Liebe Lehrkräfte" lösen „Sehr geehrte Damen und Herren" oder „Liebe Studentinnen und Studenten" ab. Aber auch ein schlichtes „Moin Moin!" schließt niemanden aus – und klingt genau so, wie Kiel die gendergerechte Kommunikation versteht: fair, freundlich, verständlich und mit einer Prise norddeutscher Gelassenheit.

Die Einführung ist kein Abschluss, sondern ein erster Schritt in einem Prozess, den die Landeshauptstadt Kiel aktiv mitgestaltet und in dem sie weiterhin eng mit anderen kooperieren wird und im Austausch bleiben wird. Wichtig ist die weitere Offenheit für mögliche Veränderungen auch im Kontext der Sprachentwicklungen in Land und Bund.

Verantwortlich für diesen Pressetext:

Landeshauptstadt Kiel, Pressereferat;

Pressesprecherin Kerstin Graupner

Redaktion dieser Meldung: Arne Gloy,

Telefon (0431) 901-2406;
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Pressemeldungen der Stadt stehen online unter www.kiel.de/presse
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