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11. Mettenhofer Kulturtage - Bericht zur Lesung von Kriminalgeschichten

Mettenhofer Kulturtage 2017

Donnerstag, der 09.11. 2017      

Kriminelles Quartett in der Polizeistation Mettenhof aufgetaucht

Die Pärchenbande hatte am Donnerstagabend im Rahmen der 11. Mettenhofer Kulturtage wieder zugeschlagen. Die Pärchenbande, das sind Ulrike Lindner, Alfred Gertz, Petra Kohrt und Willi Ploen. Im Foyer trieben die vier mit ihren literarischen Werkzeugen ihr Unwesen. Unbeeindruckt vom Publikumsverkehr und fahrenden Aufzügen, verrichteten sie innerhalb von zwei Stunden ganze Arbeit.
In "Schicksalspartner" erzählt Ulrike Lindner die Geschichte zweier, mit Sprachfehlern belasteter Personen, die sich in einer Sparkassenfiliale begegnen. Eine vor und eine hinter dem Kassenschalter. Ein Überfall erfolgt, indem es nach einer Schießerei zwei Tote gibt, die in der Filiale nicht gerade die beliebtesten Kollegen waren. Der Täter flieht mit der Beute, aber auch mit einer Person, die ihn tief in ihr Herz geschlossen hat.
Weiter geht es mit einer anderen Geschichte aus dem Buch von Jan Schröter "Nur mal kurz ... schon ist es vorbei". Dieses Ereignis geschieht in einem Winter während einer Skiabfahrt.
In "Alte Rache" verunglückt die Frau des Bürgermeisters so schwer, dass sie nicht mehr weiterfahren kann. Die Frau ahnt, dass ihr Mann es mit einer anderen treibt und errät seine Gedanken, als er ihr vorschlägt, schnell Hilfe zu holen. In vorausahnender Weise denkt sie dabei: "Erfrieren soll gar nicht weh tun".

Ulrike Lindner    Alfred Gertz

Ulrike Lindner                                                                                 Alfred Gertz

 


Mit "Morden zwischen den Meeren - Kleine Verbrechen aus Schleswig-Holstein" von Klaus-Peter Wolf wählte Alfred Gertz die Kurzgeschichte "Hunger" aus.
"Hunger" erzählt von einer Frau, die unter Bulimie leidet, sobald ihr Mann auf See ist. Mit ihren Fressorgien sorgt sie dafür, dass ihr Körpergewicht von Reise zu Reise auf ein Mehrfaches ansteigt. Verzicht ist dabei für sie ein Fremdwort. Völlerei ist angesagt.
Nur der Kontrollverlust in der Öffentlichkeit macht ihr dabei Sorge. Denn mit der Anzahl der Tortenstücke auf ihrem Teller, natürlich auch noch mit Sahne, lenkt sie die Blicke der anderen Kaffeehausbesucher auf sich. Zügellos und mit dem Verlust von Zeitgefühl einhergehend begibt sie sich zu einer Fischbude in der sie es mit drei Rollmöpsen, einer Salzgurke und einem geräucherten Aal aufnimmt. In dieser Phase steigt in ihr das Gefühl, sich ihres Mageninhalts zu entleeren. Aber in aller Öffentlichkeit? Mit einem Einkaufswert von über 200 Euro beschafft sie sich in einem Supermarkt Esswaren, die sie in einem Einkaufswagen zu sich nach Hause abtranportiert. Dort angekommen und außerhalb der Öffentlichkeit, öffnet sie Dose für Dose. Was dann passiert...?

"Gefährliche Ferien - Nordsee, Ostsee" aus dem Diogenes-Verlag beinhaltet Kurzgeschichten mehrerer Autoren. Darunter Dan Turell, einem dänischen Schriftsteller, der von 1946 bis 1993 lebte. Mit dem "Mord im Waschsalon" begibt sich Petra Kohrt nach Kopenhagen.
Dort treffen sich regelmäßig nach Feierabend ein Lokalreporter der hiesigen Tageszeitung und der zuständige Hauptkommissar des Viertels in einem Cafe, um sich über ihre Tagesabläufe zu unterhalten und Informationen auszutauschen.
An einem Abend geschah es dabei, daß ein bekannter Transvestit, der schon der Polizei bekannt war, auf die beiden zustürmte und einen Mord anzeigte, der in einem Waschsalon um die Ecke gerade geschehen war.
Die sofortige Untersuchung des Hauptkommissars am Tatort ergab dabei, das der Tote ein, vor kurzem entlassener Häftling war. Außerdem liefen beim Eintreffen des Kommissars zu diesem Zeitpunkt drei Waschmaschinen, von denen zwei von ihrem Transvestiten gefüllt worden waren. Rätsel gab die dritte Waschmaschine auf. Von wem wurde sie befüllt und warum wurde sie noch nicht entleert?
Eine verdeckte Ermittlerin wurde daraufhin in dem Waschsalon postiert um die Person zu ermitteln. Was dann geschah... .

Petra Kohrt    Willi Ploen

Petra Kohrt                                                                       Willi Ploen

"Kielholen" - ein Roman von Arnd Rüskamp wird von Willi Ploen vorgestellt. Der letzte Krimi an diesem Abend handelt von Klüngeleien und Todesfällen im Zusammenhang mit von einem Landtagsabgeordneten initiierten Grundstücksdeal um einen Kanal von der Schlei nach Eckernförde. Bei seiner Erzählung heftete sich Willi Ploen an die Fersen des Abgeordneten. Doch zuvor ein Mord. Auf einer Weide wird die Leiche von Gregor Sachse gefunden. Der Landwirt und Bordellbesitzer war nicht unbedingt ein Liebling in seiner Gemeinde.
Mit ihrem Emo, einem umgebauten VW-Bus, auch Ermittlungsmobil genannt, versucht Marie Geisler mit Kriminalrat Dr. Holm an ihrer Seite, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Dabei geraten sie immer mehr und mehr in einen Sumpf von Korruption und Erpressungen.
Mit viel Kieler Lokalkolorit gespickt, ist dieser Roman eine Abrechnung an die politischen Machenschaften der Politiker, die in einem Kampf ums Geld, jede Mittel recht sind.

Viel kriminalistische Unterhaltung wurde geboten. Teils klassisch aber auch Makabres. Es war für jeden Geschmack etwas dabei.

Handwerkzeug    Wanted Das Quartett

Das "Handwerkszeug"                                                         Wanted: Das Quartett "Die Pärchenbande"

So wie sie gekommen waren, so verschwanden sie auch wieder. Ihre Utensilien zuzüglich einer Leselampe verschwanden mit ihnen in der Dunkelheit von Mettenhof.
Einzeln treten die Täter nur selten auf. Gesichtet wurden sie gelegentlich laut Zeugenaussagen bei Lesungen, bei Beschaffung von Lesematerial in der Leihbücherei Mettenhof und bei verschiedenen Veranstaltungen während der Mettenhofer Kulturtage.
Wer Angaben zu den gesuchten Personen machen kann, der wende sich bitte an die zugehörigen Einrichtungen wie den Mettenhofer Arbeitskreis für Kriminalitätsverhütung kurz MafK genannt.

Hier noch eine Eilmeldung: Die gesuchten Personen wurden auf ihrer Flucht zu den nächsten Veranstaltungen gesichtet. Vorsicht wird geboten, denn sie sind noch immer mit ihren Büchern bewaffnet.


Wilfried Likuski (Text + Fotos)
redaktion@mettenhof

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