9. Mettenhofer Kulturtage - ALSO DANN LOS
ALSO DANN LOS
Vernissage in der Kulturscheune Hof Akkerboom
Zu einer Werkausstellung in der Kulturscheune des Hof Akkerboom luden am Samstag, den 07. November sieben Künstlerinnen zu einer Ausstellung, die im Rahmen der 9. Mettenhofer Kulturtage 2015 stattfand, ein.
Unter der künstlerischen Leitung von Karin Rogge und unter dem Motto "ALSO DANN LOS" wurden Bilder in experimenteller Malweise und Gestaltung vorgestellt.
"ALSO DANN LOS" ist wie eine Aufforderung zum Aufbruch zu verstehen, wo man nie weiß, wohin die Reise geht. So zu arbeiten ist ein Abenteuer oder eine Entdeckungsreise.
Mit kräftigen und intensiven Farben läßt Gudrun Krüger ihren "Engel" in höhere Sphären entschwinden. Bei ihren "Farbfeldern" ergibt sich durch die Aufteilung der Farbkomposition in der Fläche, eine insgesamt hochkonzentrierte Leuchtintensität der ausgewählten Farben.
Gudrun Krüger "Engel" |
Gudrun Krüger "Farbfelder" |
Unterschiedlicher können die Gegensätze in der Auswahl der Orte bei der Künstlerin Charlotte Illiger nicht sein. Mit hinein gesogen, in den Strudel des Ozeans, wird man beim Betrachten von "Tiefe", während das in zartem Blau gehaltene Werk "Wolkenkuckucksheim" stark an eine Kinderbuchillustration erinnert und den Betrachter in höhere Dimensionen entführt.
Charlotte Illiger "Tiefe" |
Charlotte Illiger " Wolkenkuckucksheim" |
Verklärt-romantisch wirken die Gemälde von Anke Puck-Nebendahl. In Nebel verhüllte schemenhaft skizzierte Silhouetten tauchen beim näheren Hinschauen aus dem Hintergrund auf. Damit kann bei "Alles wird klarer" nur der Blick des Zuschauers gemeint sein; während
bei "Ein neuer Morgen" der Übergang von der Dunkelheit zum Licht neue Erwartungen bei dem Betrachter erweckt.
Anke Puck - Nebendahl "Alles wird klarer" |
Anke Puck - Nebendahl " Ein neuer Morgen" |
In ihren Collagen verbindet Brigitte Lüedtke streng abstrakte, fast geometrische Formen, ineinander. Diese, in strahlenden Farben, auf einem ornament-artigen Hintergrund, eingebetteten Objekte, gibt es von Kunstbeflissenen zu entdecken.
Brigitte Lüedtke "Collage" |
Brigitte Lüedtke "Collage" |
"Happy Hour an der Hörn" Stadtleben von der Förde aus betrachtet, ist ein Gemälde von Claudia Butzeck-Mehrens. Die, hauptsächlich in orangefarben und tiefblau, entstandene Stimmung gibt nur ansatzweise die Umrisse der Gebäude frei, was die Ästhetik und Ausstrahlung um ein Vielfaches erhöht. Informationsfluß in Datenübertragungsträgern wird in "Network" dargestellt. In Strängen, raffiniert rasant in Szene gesetzt, eilen dort Bits und Bytes um die Wette.
Claudia Butzeck-Mehrens "Happy Hour an der Hörn" |
Claudia Butzeck-Mehrens "Network" |
In "weg gehen", von Astrid Micheler, verläßt der Betrachter seinen Standpunkt automatisch. Mit dunklen blassen Umgebungsfarben wird, fast hypnotisch, der Blick ins Helle, ins Licht der Sonne geführt. Die Last und Bürde die ein Baum zeitlebens zu tragen hat, kommt in der Momentaufnahme "tragen" hervorragend zur Geltung.
Astrid Micheler "Am neuen Riff+"weg gehen" |
Astrid Micheler "tragen" |
Die Natur bekommt in Elke Voigt-Riemenschneiders Collagen einen besonderen Platz eingeräumt. Menschengruppen und -ansammlungen werden eingefügt und assoziieren beim genaueren Hinsehen, den Einfluß des Menschen auf die Natur bis zur Zerstörung.
Elke Voigt-Riemenschneider "Collage" |
Elke Voigt-Riemenschneider "Collage" |
Bei den hier ausgestellten Werken blieb es natürlich dem Betrachter selbst überlassen, sich seine eigenen Gedanken und Interpretationen zu machen. Der Hof Akkerboom bot mit seinen Räumlichkeiten das passende Ambiente dazu. Man kann nur hoffen, daß die Künstlerinnen mit ihrem "ALSO DANN LOS" auf ihren Wegen nicht vergessen, noch mal wieder zu kommen.
Wilfried Likuski (Text + Fotos)
Redaktion@mettenhof
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