Als Mettenhof in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts geplant und mit dem Bau begonnen wurde, sollten nach Fertigstellung des Stadtteils 40.000 Menschen in Mettenhof leben. Der Wohnungsbedarf war groß, und die Wohnungen in Mettenhof waren für die damalige Zeit modern und entsprechend begehrt. Doch schon in den 70er Jahren sank die Nachfrage. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Moderne Wohnungen wurden nun verstärkt auch näher am Zentrum der Landeshauptstadt gebaut. Der moderne Charakter der Hochhausbauweise verlor allmählich an Attraktivität. Zudem wuchsen in den 80er Jahren die Erkenntnisse über die Nachteile der monostrukturierten Stadtteile mit hoher Bevölkerungsdichte und die damit verbundenen Problemlagen. Auch Mettenhof bekam diese Nachteile zu spüren. Der steigenden Zahl von Wohnungsleerständen versuchten die Wohnungsunternehmen mit niedrigen Mieten etwas entgegen zu setzen. Die Folgen waren typische Segregationserscheinungen. Die Wohnungen wurden nun vermehrt von Familien mit geringeren Einkommen und Menschen mit Migrationshintergrund nachgefragt. Auf einem dichtbesiedelten Raum entstand eine kulturelle Vielfalt gepaart mit schwierigen sozialen Verhältnissen. Verstärkt wurde das negative Bild Mettenhofs durch die selektive Außendarstellung insbesondere der negativen Schlagzeilen.
Mitte der 90er Jahre erkannten die Verantwortlichen die Probleme. Das Engagement seitens der Politik, der Verwaltung, der Wohnungsunternehmen und auch der Akteure vor Ort führte zu vielen Verbesserungen in Mettenhof, so dass die Lage im Stadtteil erst stabilisiert und dann Stück für Stück verbessert werden konnte. Erreicht wurde dies durch umfangreiche Modernisierungen der Wohnungen, Aufwertung des Wohnumfeldes, Modernisierung des Einkaufszentrums und durch viele kleine Maßnahmen und Projekte. Diese Erfolge lassen sich auch mit Zahlen belegen.
In der Kriminalstatistik der Landeshauptstadt Kiel zum Beispiel liegt Mettenhof im Vergleich mit den anderen Kieler Stadtteilen seit einigen Jahren unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt. Besondere Bedeutung bekommt dieser Aspekt dadurch, das Mettenhof der kinder- und jugendreichste Stadtteil Kiels ist. Mettenhof ist der Stadtteil der kurzen Wege. Alle Dinge des täglichen Bedarfs bekommt man in Mettenhof. Zur guten infrastrukturellen Ausstattung Mettenhofs gehören diverse Bildungsstätten und eine große Vielfalt an sozialen Institutionen. Es gibt Kindergärten, Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen sowie ein Gymnasium, einen Sportverein mit vielen unterschiedlichen Angeboten und viele kulturelle Einrichtungen und Initiativen. Auch im Bereich der sozialen Beratung und Unterstützung gibt es im Stadtteil viele Angebote. Aber nicht nur im sozialen Bereich hat Mettenhof seine positiven Seiten. Umgeben ist der Stadtteil von drei Naherholungsgebieten, dem Domänental, dem Russeer Gehege und dem Roten Teich. Aber auch Mettenhof selbst hat sehr viel Grün zwischen und in den einzelnen Wohnquartieren zu bieten. Eine maßgebliche Unterstützung des positiven Entwicklungsprozesses in Mettenhof war hierbei das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt", das aus Mitteln des Bundes, des Landes und der Landeshauptstadt Kiel gefördert wird. Mettenhof war von 1999 bis Ende 2012 Fördergebiet im Rahmen der „Sozialen Stadt". Seit Beginn des Förderprogramms wurden hierdurch schon viele Baumaßnahmen im Stadtteil durchgeführt, so zum Beispiel der neue Marktplatz, der Wikingerbummel, die Freizeittrasse, die Überdachung der multifunktionalen Fläche auf dem AWO Kinder- und Jugendbauernhof. Ein weiterer Baustein der „Sozialen Stadt" ist das Stadtteilmanagement, das durch das bis heute geleistet wird. Auch über den Förderzeitraum hinaus bleibt das Stadtteilbüro bis mindestens Mitte 2015 in Trägerschaft der Landeshauptstadt Kiel, Amt für Wohnen und Grundsicherung erhalten. Die zentralen Aufgaben des Stadtteilbüros sind die Sicherstellung der Bevölkerungsbeteiligung beim Planen und Konzipieren von Maßnahmen, die Schaffung und Stärkung von Netzwerkstrukturen, die Aktivierung und Stärkung der vorhandenen Stadtteilressourcen auf verschiedenen Ebenen, das Entwickeln, das Anschieben und Begleiten von Projekten und Aktionen. Auch hierdurch wurde und wird in Mettenhof viel bewegt, dennoch besteht weiterhin Handlungsbedarf auf unterschiedlichen Ebenen. Heute leben rund 20.000 Menschen in Mettenhof. Unter Berücksichtigung der Bevölkerungsdichte und des hohen Anteils an Kindern und Jugendlichen bietet Mettenhof ein eher noch begrenztes Freizeit- und Kulturangebot und zu wenig lokale Arbeitsplätze, ein Punkt, der nur schwer zu korrigieren ist. Dies ist ein Merkmal der meisten monostrukturierten Großraumsiedlungen. Dem gegenüber besitzt Mettenhof ein sehr stark ausgeprägtes Sozialnetzwerk. In unterschiedlichen Arbeitskreisen, Vereinen und Gremien arbeiten die verschiedensten Akteure des Stadtteils eng zusammen. Um das soziale Netzwerk weiter zu stärken und enger zu knüpfen, ist jede Mettenhoferin und jeder Mettenhofer herzlich willkommen, sich für den Stadtteil aktiv mit einzusetzen. Sei es zum Beispiel in der , im, dem , beim Aktionstag „Sauberes Mettenhof" oder auch bei der Betreuung dieser Internetseite. |